Schlomo Schmitz und die deutsch-jüdische Umarmung  
 
 
 
Schlomo Schmitz ist eine männliche Schaufensterpuppe (1.80 Meter), dem beide (Puppen-) Arme fehlen. Schon aus diesem Grund wird es mit 'seiner' deutsch-jüdischen-Umarmung schwierig... Sein Name weist auf seine Zwiespältigkeit hin: Als 'Schlomo' ist er ein junger Jude der dritten Generation ­ als 'Schmitz' ist er aber auch ein ganz normaler Deutscher. Abgekürzt heißt er 'SS.

Die Kleider, die er trägt, benennen seinen Zwiespalt:

Auf seinem T-Shirt prangt der Spruch: "It's a Hit to be a Yid ­ But it's Keuscher to be a Deutscher!" Umrahmt wird der Spruch von einem Davidstern, der wiederum mit Schwarz-Rot-Gold ausgefüllt ist.

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Auf einem seiner Arme steht: "Ich bin stolz ein deutscher Jude zu sein!" während auf dem anderen Arm "Ich bin stolz ein jüdischer Deutscher zu sein!" zu lesen ist.
   
Weiterhin hadert Schlomo Schmitz mit seiner Teilnahme an den zionistischen Sommercamps, die von seiner jüdischen Gemeinde angeboten werden.
   
Schlomo hat noch ein Problem: er kann die Finger von (blonden) deutschen Mädchen (Yiddisch: Schicksen) nicht lassen.
Am Freitagabend pflegt er (auch noch!) nach dem Shabbatmahl...
   
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...zur nächsten Currywurstbude zu schleichen.
   

Also im großen und ganzen hat dieser junge deutsche Jude Identitätsprobleme zwischen Jüdischsein und Deutschsein und dass will er uns zeigen, aber leider hat er keine Arme, Hände oder Finger zum Zeigen...

Ronnie Golz, November 2002